Da freut man sich das man das Zelt mal auf einer Wiese, 5 min vor einer Bar aufgestellt hat und es morgens ein richtig gutes Frühstück gibt… und dann… nur abgepackter Chemokuchen, na wenigstens gibt es einen Kaffee… ich kann spüren wie mein System sich gegen den Kuchen wehrt.

Mein Glücksrezept in den letzten Tagen: Wenn ich zurück schaue freu ich mich über den Weg, den ich gegangen bin. 

Im Moment beobachte ich mich und was um mich ist interessiert und wenn ich nach vorn schau, bin ich neugierig was als nächstes kommt – wunderbar… Danke Camino… so einfach kann es sein.

Wir haben es geschafft, wir sind über die Berge!

Also speziell für mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge… ich habe es geliebt, mich zu spüren, den Weg mit all seinen steilen Auf und Abstiegen… auch die Idee es geschafft zu haben und nach der nächsten Ecke geht es weiter nach oben… bissel wie im Leben… eigentlich ist der Camino wie das Leben… ich weiß nicht wo es hin geht und was als nächstes kommt und wenn ich mich dem Weg anvertraue geht er mich und ich kann mir die Umgebung anschauen ohne planen zu müssen. Der Raum öffnet sich für die Schönheit ringsherum und es kann wirken. Die Hitze ( heute 30 Grad)  wird genau so nebensächlich wie die Schmerzen an den Füßen… alles gehört dazu und ist Teil der großen Sinfonie, des großen Orchesters dessen Teil ich sein darf. Da ist heute die Enttäuschung als die örtliche Herberge bereits ausgebucht ist und dann führt uns der Weg hierher in eine einfache Pension die für 20 Euro Einzelzimmer anbietet. Mit netten Menschen und leckerem Essen das wir so in der Herberge nie bekommen hätten. Jeder Camino in meinem Leben war besonders und stand für etwas, dieser hier steht für tiefe Dankbarkeit. Wir haben viele Gespräche und manche sind heftig und immer geht darum, das es sicher für irgendetwas gut ist… und fast immer kommt die Antwort hinterher. Es braucht „nur“ ein achtsames dabei, dran bleiben und Neugier wofür das wohl gut ist. Dankbarkeit und Urvertrauen… da ist es wieder das Urvertrauen… zuhause im Alltag geht es mir öfter abhanden, auf dem Camino finden ich es immer wieder.

Morgen geht es 20 km nach Lugo der einzigen großen Stadt zwischen Oviedo und Santiago und noch zwei Tage später kommen wir auf den Hauptweg den Camino Frances… von dort sollten wir in 2 Tagen in Santiago sein. Und… dann bleibt noch genug Zeit für Finesterre  -wunderbar… ihr müsst mich also noch bissel ertragen 

Aho

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