Kilometer 10… die Erwartungen… die beschriebene Bar…die Enttäuschung… Bar geschlossen… die Überraschung… der bestsortiert Automatenpool ever… Getränke, Süßes (extrem wichtig) Trockensuppen (Mikrowelle is natürlich da) Eis und Kaffeeautomat… ok von gesund hat keiner was gesagt aber dem geneigten erschöpften Pilger freut das ungemein. 

Läuft…oder besser gesagt… läuft heute nicht mehr… fertig und Hängematte yes

Lugo liegt hinter uns und auch die fast ausschließen 20 km Asphalt. Ok die Landschaft ist immer noch schön für diese Verhältnisse, aber die Füße laufen sich ganz schön rund und mit der Erinnerung der ersten 10 Tage im Gepäck ist etwas Demut und Dankbarkeit auch für diese Erfahrung angesagt. Ich hab es hier schon oft gesagt… der Camino ist wie das Leben, mal bergig und mal läuft es glatt und wenn ich mich entscheide immer zu sehn was nicht ist, dann ist das eine Entscheidung. Eine andere ist es, neugierig zu sein und zu schauen was der Tag so hat.

Im Vergleich zum Camino Frances zum Beispiel sind die Asphaltstraßen ein Traum und in der Einsamkeit dieses Jahres gibt es herrlich Zeit bei sich zu bleiben.

Auch das ist wie im Leben… es ist, was ich daraus mache… keiner sagt was ich tun soll…wie auch. Immer treffe ich eine Entscheidung und wenn ich die Verantwortung dafür übernehme, kann ich auch lernen. Selbst gegenüber eines Chefs (den ich schon seit 30 Jahren nicht mehr habe) kann ich zwischen ja und nein entscheiden und nur die Angst vor seiner Reaktion verhindert vielleicht, das sich Grundlegendes ändern kann. Alles ist eine Entscheidung und so entscheide ich mich mal wieder für Freude an dem was ich tue… ich werd es weiter kultivieren auch wenn es im Alltag schwerer ist als hier, der Camino rebootet mich und zeigt mir was ich eigentlich schon erfühlt habe und… jedes mal gibt es einen Bonus oben drauf. Ich haben heute morgen eine Herberge reserviert und hab ins Schwarze getroffen. Mitten im Wald mit Hängematten und totaler Selbstbedienung… das ist meins das totale Vertrauen. Die Linsen mit Ei waren lecker. Als ich fertig war hab ich gesehen das auch eine Mikrowelle zum warm machen da gewesen wäre… kalt war aber auch lecker und die Chance das noch Nährstoffe im Essen waren, ist deutlich größer als wenn die Strahlung alles Leben kalt macht.

Wenn wir morgen 27 km laufen kommen wir in Melide auf den Frances und ich hab Hoffnung auf paar neue Gesichter. Wir treffen immer die gleichen Leute und fast nur Männer… nich das mich das stört aber paar Frauen mehr würden mein Männerherz durchaus erfreuen. 

Es ist spannend… In all den Jahren hatte ich das Gefühl das die Frauen in der Überzahl waren aber dieses Jahr??? Ich glaub wir haben nur 6 Frauen auf dem Weg getroffen… egal… mal sehen ob wir unseren Schlendrian zu den Km überreden können

Früher bin ich zwischen 30 und 40 km am Tag gelaufen und das wildeste waren mal 55 km… jetzt, in den letzten 3 Jahren genieße ich die Gabe, 20 km zu gehen und mich darüber zu freuen… die Entdeckung der Langsamkeit… wunderbar… so der Micha kommt ins schwafeln… ich mach jetzt Schluss und fotografiere euch noch Haus Hof und Bar… und dann is gut für heute.

Das könnte dir auch gefallen: