Geschafft

10 Stunden durch englisch anmutenden Nieselregen, 27km bei (nach gestern 30‘) angenehmen 20 Grad. Herrlich, manchmal braucht es einen ersten Tag schwitzen um sich über Regen zu freuen. Jetzt liegen wir in einem alten Kloster und sind breit. Ich würde ja gern bissel mehr schreiben aber ich bin platt und mir fallen die Augen zu, deshalb wird es heut kurz… morgen gibts hoffentlich mehr… an der Stelle bin ich gestern wirklich eingeschlafen. Deshalb schick ich es heut morgen zum mehr schreiben fehlt mir auch heute morgen die Lust.

Aho

Nachtrag zu Tag 3 

Das spannende gestern Abend war der Empfang in der Herberge. Erst Maske sonst geht das Tor garnicht auf. Dann führt uns die kleine Frau feldwebelmäßig zu mehreren Stühlen, dort kommt die Anweisung die Rucksäcke abzustellen. Sie verschwindet im Haus und kommt mit einer großen Sprühflasche heraus und wässert uns regelrecht mit Desinfektionsmittel. Soviel hab ich im ganzen Leben noch nicht am Körper gehabt. Danach die Rucksäcke, Regenüberzug und Poncho… die Schuhe im angezogenen Zustand… sie verschwindet im Haus und kommt mit einem Fieberthermometer wieder, musst bei mir und stellt fest 33,1

 versucht es mehrmals… was soll ich sagen… ich bin eben Cool

 Die ist verwirrt. Ein Mann mit ebenfalls finsterem Blick kommt aus dem Haus misst am Hals… ok, jetzt hab ich 36.1 Grad… damit gehe ich durch

 wir dürfen bleiben und bekommen einen Schlafsaal ganz für uns allein

 und eh ich mich versehe bin ich mit Casper aus Dänemark im Gespräch und wir vergessen die Zeit. In Dänemark sind Masken nur in Verkehrsmitteln Pflicht und wir stellen die verwegenen These auf das Eigenverantwortlichkeit proportional zu religiösen Einflüssen gefragt ist.

 ok eine steile These aber im Norden hat/hatte die Kirche weniger Einfluss und die Wikkinger  waren, gefühlt, Freigeister und sind es, ebenfalls gefühlt, immer noch. Je weiter südlich man geht umso mehr nähert man sich dem Käfig der Religion… und ruft nach einer Instanz die führt… und die Angst vor Fegefeuer, Tot und Verdammnis wächst.

Freiheit ist der Zwang sich entscheiden zu müssen. Wenn mir jemand sagt was ich tun muss kann ich ihn dafür verantwortlich machen. Bin ich frei meine Entscheidung zu treffen bin ich dafür eigenverantwortlich… wofür entscheide ich mich.

Spannend an der Erfahrung gestern Abend ist das ich es völlig entspannt, verblüfft und neugierig anschauen könnte. Gefühlt ohne Verurteilung und mit Schmunzeln… und… als unser Quartierfeldwebel ihre „Uniform“ auszog und als Mensch heim ging war sie ganz freundlich und weich.

Spannend und ich bin gespannt zu welcher Erkenntnis es mich führen wir.

Aho

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