Camino Primitivo/Frances/Finesterre

Hier nochmal die kurze Fassung meines gelöschten Bericht‘s von gestern.

Noch 10 km… ganz gemütlich… Nebel, Bestellung beim Universum für gute Sicht am Monte Gozo… yes… Sicht ist wie bestellt… keine Sonne aber Sicht auf die Kathedrale – genauer bestellen, der Einlauf auf die Plaza ist eigenartig… der Platz ist fast leer.

Im Pilgerbüro geht es rasant schnell… in 5 min. haben wir unsere Compostela und schon sind, mal wieder, alle Sünden vergeben.. Danke liebe katholische Kirche… wichtig zu wissen… in normalen Zeiten steht man schon mal eine Stunde in der Schlange um die Compostela zu bekommen.

Zwei Einzelzimmer für je 35 Euro schießen, um dann im Hotel zu erfahren, das es da nur eins gibt…  Jaaaaa… da is er wieder der Camino mit seinen Streichen – kein Ding, ich bekomme ein Doppelzimmer zum gleichen Preis mit !!! Wanne!!! in einem anderen Hotel 50 m entfernt… Sascha bekommt das Gebuchte mit Blick auf die Kathedrale. 18 Uhr Rundgang in selbiger und danach essen. Nur Karten in spanisch und da es ein Restaurant und keine Bar ist, verstehen wir nur Bahnhof und als ich die Kellnerin frage ob, ein von mir als fleischlos enttarnte Gericht auch vegetarisch ist, nickte sie, um mir später Calamari zubringen.

In Spanien ist Fisch kein Fleisch… egal grundsätzlich liebe ich Calamai nur leben sie eben bevor sie gegessen werden… die sind jetzt schon tot und es wär Verschwendung sie zurück gehen zu lassen und so wird unsere kleine Ankommensfeier ein Genuss. 

Das war jetzt das 5. mal Santiago und ich hab mir ehrlich Mühe gegeben… ich komm mit dieser Stadt nicht klar. Sogar mein Körper entwickelt hier Gefühle von Druck die ich nur hier wahrnehmen kann, ein eigenartiger Druck auf dem Solarplexus… dem Chakra das für Emotionen zuständig ist… das muss ich mir mal genauer anschauen 

Mit all dem bin ich ins Bett gefallen, um von meinem Tag zu schreiben am Ende hab ich alles aus versehen gelöscht. Jetzt sollte es kurz werden… aber so richtig hat das nich geklappt. 

Seit heute bin ich alleine unterwegs. Sascha pflegt inzwischen seine Füße in einem Hotel am Kap, dort treffen wir uns die Tage wieder.

Vom heutigen Tag gibts eine extra Bericht heute Abend 

Aho

Fertig für die Nacht. 

Ich glaube es wird feucht.

Jetzt wird es spannend, Micha allein unterwegs 

nach einem letzten gemeinsamen Frühstück bin ich dann mal los. Mein pfiffiger Reiseführer sagt mit heute das es 88,5 Km sind… komisch ich dachte es wären mal mehr gewesen… inzwischen weiß ich das die Strecke bissel verändert ist. Der Weg begrüßt mich mit einem herrlichen Park mit alten Bäume… ein Kraftort in der Stadt… klasse, Erdung und morphisches Feld lesen zum Start, da hab ich gleich meine Agenda für den Tag. 

Von Weitem seh ich eine Pilgerin die ich mir gestern am Monte Gozo für heute gewünscht habe… da haben wir und schon getroffen. 

Läuft! 

Der Weg geht wieder durch die Natur und es ist herrlich ohne Asphalt zu laufen

In der zweiten Bar komme ich mit meiner Wunschpilgerin ins Gespräch… die kommt aus Italien, lebt aber in Barcelona. Unter anderem überlegen wir, wie es wohl wäre ohne Geld zu laufen…

… wir verabschieden uns und nach gefühlten 10 Minuten kommt der schon beschriebene Anruf vom Hotel… ich habe Geldkarten, Ausweis und natürlich fast das ganze Bargeld liegen lassen.

Kurze Panik… die Optionen… zurück laufen? Nee… zurück fahren? Nee, ein Taxi mit dem Geld zu mir schicken? Nee und dann steigt mir das Schmunzeln is Gesicht… daraus mach ich meine Challange… eigentlich wollte ich gestern für die Kinder paar Sachen kaufen… das hab ich auf nächste Woche verschoben und so hab ich ca. 100 Euro für 6 Tage… mal sehen ob das reicht…da ich keinen Pilgerausweis dabei habe, komm ich in keine Herberge und kein Hotel… dank Corona wird alles registriert… Also kostet übernachten nix

Wasser gibts an den Quellen auf dem Weg und ein Baguette kostet 1 Euro… einen ganzen Käse hab ich auch noch. 

Ich bin reich.

Das wird spannend und schon schenkt mir der Weg eine neue Erfahrung. 

Das wär geklärt und da heute Sonntag ist, kauf ich mir für 3,50 Euro ein belegtes Baguette und bin fertig für heute… wenn ich nicht 2x meine Wasserflasche hätte stehen lassen… deshalb zwei mal Wasser kaufen… es ist total spannend… ich bin öfter wie leer… ich denke nicht… ein wunderbarer Zustand den man oft nur bei Meditationen erreicht… irre… Für manche von euch mag das schräg klingen, aber so Leute wie ich suchen diese Zustände. 

Beim Kauf der letzten Flasche für heute, guck ich in den Pilgerführer und hab die nächst abgefahrene Idee. Es gibt bei km 60 schon einen Weg nach Muxía… und von dort gibt es einen nach Finesterre, das is cool… davon hab ich noch nie gehört… das mach ich und wenn dann noch Zeit is kann ich ja ein Stück zurück laufen. Mein Körper hat total Lust auf Bewegung und heute hat uns das 38 km weit gebracht… mal sehen was er morgen möchte… ich werde euch berichten. 

 Abenteuer pur ich bekomm das grinsen nicht aus dem Gesicht

Aho

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